[Tag 51] Trödeln – Ruheübungen als mentale Auslastung für deinen Hund

Grundgehorsam: Tag 51 von 56

Dieses Video und Training ist Teil des Grungehorsam Konzepts , einem strukturierten Programm zur Förderung des Gehorsams und der Bindung zwischen Mensch und Hund. Das Konzept ist sorgfältig didaktisch und methodisch aufgebaut, um sicherzustellen, dass jede Übung auf der vorherigen aufbaut und so die maximale Effektivität erzielt. Es ist entscheidend, dass du das Training in der vorgesehenen Reihenfolge durchführst, um das bestmögliche Ergebnis für deinen Hund zu erreichen.

Hunde mental auszulasten bedeutet nicht immer Action, Bewegung und Ballspiele. Manchmal ist es genau das Gegenteil – das bewusste Runterkommen – was Hunde am meisten fordert. Ruheübungen gehören zu den unterschätzten Formen der Auslastung und sind für die emotionale Stabilität deines Hundes essenziell.

In Tag 51 des Trainingsplans steht genau das im Fokus: Mithilfe gezielter Ruhepausen lernt dein Hund, Geduld und Gelassenheit zu entwickeln. Gleichzeitig trainierst du dabei seine Frustrationstoleranz – eine wichtige Fähigkeit, die Hunde benötigen, um in stressigen Situationen ruhig zu bleiben und sich nicht von Ungeduld oder Unruhe leiten zu lassen.

Diese Übungen können ganz einfach in den Alltag integriert werden. Ob beim Spaziergang, auf einer Parkbank oder sogar zu Hause – Ruheübungen sind flexibel, benötigen wenig Equipment und fördern nicht nur deinen Hund, sondern auch eure gemeinsame Bindung.

Ziel: Dein Hund kann an öffentlichen Orten entspannen.


Equipment: Futterspielzeug oder Kauartikel, Halsband, Leine


Ort: Reizarme Umgebung draussen


Dauer: 1-5 Min. 

Die Bedeutung von Ruhe als Teil der Auslastung

Ruheübungen sind ein zentraler Bestandteil, um deinen Hund nicht nur körperlich, sondern auch mental auszulasten. Oft wird Auslastung mit aktiven Tätigkeiten wie Spielen, Sport oder langen Spaziergängen gleichgesetzt, doch Hunde brauchen genauso dringend Phasen der Entspannung , um ausgeglichen und zufrieden zu bleiben.

Hunde leben in einer Welt voller Reize: Geräusche, Gerüche, Bewegungen und Interaktionen mit anderen Lebewesen stimulieren ihre Sinne ständig. Ohne regelmäßige Ruhephasen kann dies zu Überreizung führen, was sich in Stress, Nervosität oder sogar Verhaltensproblemen äußern kann. Ruheübungen helfen deinem Hund, diese Reizüberflutung zu verarbeiten und wieder in einen ausgeglichenen Zustand zu kommen.

Oft ist es schwieriger für Hunde, nichts zu tun, als aktiv zu sein. Das gezielte Trainieren von Geduld und das Erlernen, in einem Moment des Nichtstuns ruhig zu bleiben, fordert deinen Hund mental genauso stark wie eine körperliche Aufgabe. Es stärkt die Fähigkeit deines Hundes, seine Emotionen zu regulieren und mit frustrierenden Situationen umzugehen. Diese sogenannte Frustrationstoleranz ist ein essenzieller Bestandteil für ein harmonisches Zusammenleben und erleichtert es deinem Hund, in stressigen Alltagssituationen gelassen zu bleiben.

Aus kynologischer Sicht ist die Balance zwischen Aktivität und Ruhe entscheidend für das Wohlbefinden deines Hundes. In der Natur verbringen Wölfe – die Vorfahren unserer Hunde – einen großen Teil ihrer Zeit damit, sich zu erholen und Kraft für die nächste Aktivität zu sammeln. Ruhe ist daher kein „nutzloser“ Zustand, sondern eine wichtige Voraussetzung, um mental und körperlich leistungsfähig zu bleiben.

Australian Shepherd liegt neben Besitzerin und schaut sie an
ℹ Warum Nichtstun für Hunde schwer ist

Für Hunde ist das „Nichtstun“ keine Selbstverständlichkeit. Anders als wir Menschen, die Entspannung aktiv suchen können, reagieren Hunde stark auf äußere Reize und sind von Natur aus darauf programmiert, auf ihre Umgebung zu achten. Dieses Verhalten ist tief in ihrer Biologie verwurzelt und hat seine Wurzeln in der Evolution.

Die Vorfahren unserer Hunde, die Wölfe, verbrachten einen großen Teil ihrer Zeit damit, nach Nahrung zu suchen oder ihre Umgebung auf potenzielle Gefahren zu überwachen. Auch wenn Wölfe ausgedehnte Ruhephasen haben, steht ihr Verhalten immer im Kontext der Überlebenssicherung: Ständige Aufmerksamkeit und Aktivität waren essenziell, um in der Wildnis zu überleben. Diese biologische Veranlagung ist auch heute noch bei unseren Hunden vorhanden.

Besonders junge oder aktive Hunde haben daher oft Schwierigkeiten, in einer Situation „nichts“ zu tun. Stattdessen suchen sie nach Möglichkeiten, Energie abzubauen oder sich zu beschäftigen. Das bewusste Trainieren von Ruhe hilft ihnen, diese natürliche Unruhe zu kontrollieren und auf Signale von dir zu reagieren.


Vorteile von Ruheübungen für Hund und Mensch

Ruheübungen sind weit mehr als nur eine Pause im Alltag. Sie bieten deinem Hund die Möglichkeit, wichtige Fähigkeiten zu entwickeln, die sein Verhalten und seine emotionale Stabilität nachhaltig verbessern. Gleichzeitig fördern sie eure Beziehung und schaffen einen Moment der Entspannung für euch beide.

Förderung der Selbstkontrolle
Ruheübungen fordern deinen Hund dazu heraus, seine Ungeduld zu kontrollieren und sich auf die Situation einzulassen. Dabei lernt er, dass Nichtstun kein Verlust ist, sondern eine Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen. Diese Fähigkeit zur Selbstregulation wirkt sich positiv auf viele Alltagssituationen aus – sei es, in einem Café entspannt bei dir zu liegen oder ruhig zu bleiben, wenn gerade nichts Aufregendes passiert.

Mentale Auslastung durch Geduld
Auch wenn es so aussieht, als würde dein Hund „nichts tun“, fordert das Verharren an einem Ort ihn mental heraus. Er muss seine Impulse unterdrücken, sich von äußeren Reizen ablenken lassen und lernen, ruhig zu bleiben. Diese Art der mentalen Auslastung ist besonders effektiv für Hunde, die sonst schnell unruhig oder gestresst sind, da sie auf eine neue Weise lernen, ihre Energie zu kanalisieren.

Stressabbau und emotionale Stabilität
Während aktives Spielen oft den Adrenalinspiegel erhöht, sorgt bewusstes Verharren für das Gegenteil: Die Produktion von Stresshormonen wie Cortisol wird reduziert, und dein Hund erreicht einen entspannten Zustand. Dies hilft ihm, auch in aufregenden oder reizvollen Umgebungen emotional stabil zu bleiben..

Verbesserung der Umweltwahrnehmung
Durch gezielte Ruheübungen lernt dein Hund, seine Umgebung auf eine andere Art wahrzunehmen. Statt immer in Bewegung zu sein, hat er Zeit, Gerüche, Geräusche und visuelle Reize in Ruhe zu verarbeiten. Das stärkt seine Fähigkeit, sich auf Details zu konzentrieren, ohne impulsiv zu reagieren.

Stärkung der Mensch-Hund-Bindung
Indem du deinem Hund in Ruheübungen klare Signale gibst und ihn dabei unterstützt, ruhig zu bleiben, stärkst du eure Zusammenarbeit. Er lernt, sich an dir zu orientieren und dir zu vertrauen, auch wenn er frustriert oder ungeduldig ist. Diese Form der positiven Interaktion fördert nicht nur den Gehorsam, sondern auch das gegenseitige Verständnis.

Das perfekte Equipment findest du bei uns

Zusammenfassung

Ruheübungen sind eine effektive und oft unterschätzte Methode, um Hunde mental auszulasten und ihre emotionale Stabilität zu fördern. Durch gezielte Pausen, in denen dein Hund lernt, geduldig und gelassen zu bleiben, stärkst du seine Frustrationstoleranz und hilfst ihm, in stressigen Alltagssituationen besser zurechtzukommen.

Der schrittweise Aufbau der Ruheübungen – von kurzen Pausen in ruhigen Umgebungen bis hin zu längeren Verweildauern an Orten mit mehr Ablenkung – ermöglicht es deinem Hund, in seinem eigenen Tempo Fortschritte zu machen. Dies ist nicht nur wichtig für seine Entwicklung, sondern auch für eure gemeinsame Bindung. Dein Hund lernt, dass er sich auf dich verlassen kann und dass Ruhe ein integraler Bestandteil seines Lebens ist.

Die Übungen sind flexibel und benötigen kaum Equipment, was sie zu einer idealen Ergänzung in deinem Alltag macht. Ob beim Spaziergang, auf einer Bank im Park oder einfach zu Hause – mit Ruheübungen bietest du deinem Hund eine Herausforderung, die ihn geistig und emotional ausgleicht.

In den nächsten Tagen warten weitere spannende Ideen auf dich, um deinen Hund auf vielfältige Weise auszulasten und eure gemeinsame Zeit noch bereichernder zu gestalten.

Dieses Video und Training ist Teil des Grungehorsam Konzepts , einem strukturierten Programm zur Förderung des Gehorsams und der Bindung zwischen Mensch und Hund. Das Konzept ist sorgfältig didaktisch und methodisch aufgebaut, um sicherzustellen, dass jede Übung auf der vorherigen aufbaut und so die maximale Effektivität erzielt. Es ist entscheidend, dass du das Training in der vorgesehenen Reihenfolge durchführst, um das bestmögliche Ergebnis für deinen Hund zu erreichen.

Die Autoren: Paulina & Lui

Paulina und Lui sind das Herz und die Seele hinter Vitomalia [Dogstraining & Store]. Ihre Reise im Bereich Hundeerziehung begann mit der Adoption ihres ersten Listenhundes, Vito. Diese Erfahrung weckte ihr tiefes Interesse daran, anderen Hundebesitzern Wissen über Hundeverhalten und -erziehung zu vermitteln. Anfänglich war dies ein bloßes Hobby, doch mit der Adoption der American Pitbull Hündin Amalia, die wegen schweren Verhaltensauffälligkeiten mehrfach abgegeben wurde, entwickelte sich ihre Leidenschaft zu einer wahren Berufung. Amalias besondere Herausforderungen im Verhalten intensivierten ihr Interesse an Hundeerziehung und Verhaltenstherapie. Dieser Wendepunkt führte dazu, dass Paulina und Lui ihre ursprünglichen Berufspfade verließen, sich intensiv weiterbildeten und sich vollständig dem Thema Hundeerziehung widmeten. Ihre Arbeit mit Mensch-Hund-Teams offenbarte ihnen zudem eine Lücke im Hundemarkt: Es mangelte an sicherem und hochwertigem Hundezubehör speziell für mittelgroße und große Rassen.

Aus dieser Erkenntnis heraus entstand Vitomalia [Dogstraining & Store], eine Kombination aus ihrem Engagement für professionelle Hundeerziehung und dem Bedarf an qualitativem Hundezubehör. Paulina und Lui bringen ihre persönlichen Erfahrungen, ihr umfangreiches Wissen und ihre Leidenschaft für Hunde in jedes Produkt ein, um Mensch-Hund-Teams im Zusammenleben zu unterstützen.